Nordcafé
Begegnung, Gespräch und Unterstützung für Geflüchtete, Bürger*innen, dienstags 16 – 18 Uhr
Das Nordcafé, ein Gemeinschaftsprojekt zahlreicher Gemeinden und Initiativen des Leipziger Stadtteils Gohlis, ist ein regelmäßiges, offenes und niederschwelliges Begegnungsangebot für Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Nationalitäten. Hier kann man sich in lockerer Atmosphäre treffen und austauschen.
Mit unserem Café möchten wir für Offenheit werben und eine Dialogplattform bieten, um einen interkulturellen Austausch zu ermöglichen sowie auch Verunsicherungen und Ängste in der Bevölkerung abzubauen.
Wir laden Sie dazu ein, vorbeizukommen und sich selbst einmal (jeden Dienstag von 16 bis 18 Uhr) ein Bild davon zu machen. Gerne können Sie auch selbst aktiv an der einen oder anderen Stelle mitarbeiten.
Haben Sie Fragen, Anregungen, Ideen oder würden gerne regelmäßig mit helfen, dann kontaktieren Sie unsere Ansprechpartnerin Ricarda Berger.
Weitere Informationen: http://weltoffenesgohlis.de/downloads/
Gedanken zum Nordcafé von Ricarda Berger lesen Sie hier.
5 Jahre Nordcafé – ein Rückblick und schöne Ausblicke! (23. Mai 2022)
Die Idee, einen Ort der Begegnung zu schaffen, führte 2016 einige engagierte Menschen des Leipziger Nordens zusammen. Verschiedene Kirchgemeinden, die Initiative Weltoffenes Gohlis und der Bürgerverein Gohlis e. V. brachten sich mit ein, und durch die Unterstützung der Evangelisch-methodistischen Kirche fand man die geeigneten Räumlichkeiten im Haus der Bethesdakirche in der Blumenstraße 74.
Das Nordcafé startete am 9. Mai 2017 als ein regelmäßiges, offenes Begegnungsangebot, das für Offenheit werben möchte und eine Dialogplattform für interkulturellen Austausch bietet. Gleichzeitig sollten AnwohnerInnen und NachbarInnen die Gelegenheit haben, neuangekommene Menschen kennenzulernen, um Verunsicherungen und Ängste abzubauen.
Seit nunmehr fünf Jahren treffen sich im Nordcafé jeden Dienstag von 16 bis 18 Uhr Menschen mit oder ohne Fluchterfahrung, mit unterschiedlichen Hintergründen und Lebensgeschichten.
Während unsere Gästinnen und Gäste zu Anfang mit dem Erlernen der deutschen Sprache zu tun hatten und die Suche nach Wohnraum Geduld erforderte, dreht sich inzwischen viel um die Erfahrungen im Berufsleben und die kleinen und großen Probleme des Alltags.
Einige Menschen sollten nur kurze Zeit bei uns zu Gast sein. Mancher Traum, in Deutschland bleiben zu können, erfüllte sich nicht. Andere Gästinnen und Gäste wechselten aufgrund eines Studiums oder Arbeitsplatzes den Wohnort.
Umso mehr freuen wir uns über unsere Stammgästinnen und -gäste, die wir so viele Jahre begleiten und seitdem die gute Entwicklung in Sprachkompetenz und Integration miterleben können. Mit großem Fleiß und Ehrgeiz haben gerade die jungen Menschen ihren Weg in ein selbstbestimmtes Leben eingeschlagen.
Seit unserer Wiedereröffnung Ende März 2022 drehen sich viele Gespräche um die entsetzlichen Geschehnisse in der Ukraine und die politischen Entwicklungen weltweit. Traumatische Erlebnisse und Erfahrungen unserer Gästinnen und Gäste, zum überwiegenden Teil aus Kriegsgebieten geflohen, kommen durch die aktuellen Bilder wieder in Erinnerung. Immer noch sind Angehörige in Syrien, Afghanistan und Eritrea durch Krieg und Terror bedroht.
Parallel zu unserem Cafébetrieb besteht seit einem Jahr ein Angebot zur Kinderbetreuung im Kinder- und Jugendzentrum „Seven4Kids“ gleich neben dem Caféraum. Dort kann unter Anleitung von erfahrenen, lieben Menschen gebastelt, gemalt, gespielt und gestaltet werden.
Nun noch ein schöner Rückblick: Wir feierten ein gemeinsames Sommerfest mit der Bethesdakirche und dem Kinder- und Jugendzentrum Seven4Kids! Unter dem Motto „Begegnung im Dreiklang“ sind wir ein ganzes Wochenende lang ins Gespräch gekommen.
Am Samstag, den 11.06.2022 starteten wir mit Kaffee und Kuchen in den Nachmittag . Dazu gab es ein buntes Programm für Kinder und Jugendliche, wobei sich auch Erwachsene beteiligen durften. Der Tag klang gemütlich bei Lagerfeuer und Bratwurst aus.
Der Sonntag, 12.06.2022 begann mit einer Andacht, anschließend trug ein Marionettentheater zur Unterhaltung von Groß und Klein bei. Unser gemeinsames Mittagessen als Mitbringe-Buffet genossen wir bei schönem Wetter im Garten, bevor das Fest gegen 14 Uhr zu Ende ging.
Nordcafé – Ort der Begegnung im Ruhemodus…. (08. März 2021)
Seit vier Monaten ruht nun der Betrieb des Nordcafés im Keller der methodistischen Bethesdagemeinde.
Ein schönes und wichtiges Ritual, nämlich die wöchentlichen Zusammenkünfte von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Alter ist plötzlich zum Stillstand gekommen. Wir hatten nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 eine gute Möglichkeit der Begegnung gefunden und uns stets im Freien mit dem gebotenen Abstand getroffen. Dank des stabilen Sommerhochs konnten wir in den Monaten Juli bis Oktober mit bis zu 30 Gästinnen und Gästen im Garten oder Hof zusammenkommen. Die Umsetzung des Hygienekonzepts stellte kein Problem dar. Alle Besucherinnen und Besucher hielten sich vorbildlich daran.
Jetzt sind seit November 2020 die Türen wieder verschlossen. Viele Helferinnen und Helfer sind aber weiterhin aktiv in ihrer Arbeit mit Geflüchteten und halten den Kontakt zu unseren Gästinnen und Gästen. Dank des Internets kann auch in dieser Zeit Hausaufgabenhilfe geleistet werden.
Besondere Unterstützung aber benötigen einige junge und sehr junge Menschen, die während der Schulschließung per Homeschooling unterrichtet werden sollten, es im Haushalt aber keinen Computer gibt. So wird von den Ehrenamtlichen gelegentlich auch telefonischer Kontakt zu den Lehrkräften aufgenommen, um Probleme zu besprechen.
Auch die Gespräche mit Erwachsenen wurden fortgeführt. Einige Geflüchtete leiden sehr unter den Einschränkungen und den fehlenden sozialen Kontakten. Dort konnten Telefonate oder Spaziergänge etwas Abwechslung vom Alltag und die Möglichkeit zum persönlichen Austausch bieten.
Wöchentliche Einträge auf unserer Facebook-Seite soll die Verbindung zu den Gästinnen und Gästen wachhalten und auf weitere Hilfsangebote hinweisen.
Sachspenden wie Kleidung, Möbel, Nähmaschine konnten an Geflüchtete weitergegeben werden. Unterstützung gab es ebenfalls bei Fragen zum Aufenthalt und bei Angelegenheiten mit Jobcenter, Jugendamt und Familienkasse.
Es gibt in dieser Zeit auch Hilfsangebote und Kontaktpflege durch Geflüchtete. So erledigte ein junger syrischer Mann, der noch in einer Gemeinschaftsunterkunft lebt, die wöchentlichen Einkäufe für eine Mitarbeiterin des Nordcafés. Ein Ehepaar wird mit süßen Leckereien aus der türkischen Küche verwöhnt und regelmäßig kommen Nachfragen, wann es denn endlich wieder weitergeht mit unserem Cafébetrieb.
Wir alle – Gästinnen und Gäste sowie Mitarbeitende – hoffen auf ein baldiges Wiedersehen im Nordcafé. Viele Pläne liegen in der Schublade, oder vielmehr kreisen in den Köpfen der Beteiligten:
- Unser Fest zum vierjährigen Bestehen,
- das neue Angebot für Kinder im „Seven4Kids-Club“,
- unser Sommerfest für die Aktiven,
- sogar über „Advent in den Höfen“ wurde bereits gesprochen,
- wobei wir natürlich nicht davon ausgehen, dass wir noch so lange die Türen geschlossen halten müssen …
Ein schönes Eröffnungsfest ist in Planung und wird rechtzeitig bekanntgegeben!
Bis dahin bleiben Sie bitte gesund!
Ricarda Berger
Nordcafé feierte zweiten Geburtstag (Mai 2019)
Es erschienen etwa 70 Gästinnen und Gäste, darunter viele neue Gesichter. Nach einer kurzen Begrüßung folgte ein musikalischer Auftakt mit kurdischen Musikern und Sängern. Sie sorgten für ausgelassene Stimmung, auch wenn vorübergehend nur nonverbale Kommunikation möglich war. Einige Gästinnen und Gäste tanzten zur Musik. In einer Pause verlas Herr Fünfstück das Grußwort von Herrn Eibisch, anschließend folgte noch eine kurze Ansprache von Herrn Dr. Kneitschel.
Die Kuchen waren rasch aufgegessen. Dank fleißiger Köchinnen konnte eine türkische Linsensuppe, ein syrisches Reisgericht und diverse Salate angeboten werden.
Frau Karstein hatte einen sehr schönen Wandbehang mit den Kindern erarbeitet. Dieser ist nun im Nordcafé zu bestaunen. Herzlichen Dank für die tolle Idee und die aufwändige Vorbereitung! Gegen Ende der Feier erfreute uns der Kinderchor mit Frühlingsliedern.
Ich danke allen Aktiven, die zum guten Gelingen des Festes beigetragen haben und das große Aufräumen tatkräftig mit unterstützten. Es war eine rundum gelungene Feier und die Stimmung war fantastisch!
Bis zum 05.06. läuft nun der Fastenmonat Ramadan, sodass wir in dieser Zeit mit deutlich weniger Gästinnen und Gästen rechnen. Nichtsdestotrotz freue ich mich, viele Gästinnen und Gäste in der nächsten Zeit im Nordcafé begrüßen zu können.
Ricarda Berger